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Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Ricklinger Vereine

Neben den für Jahreshauptversammlungen üblichen Ereignissen, wie Entlastung und Neuwahl des Vereinsvorstandes, erregten zwei Themen die Gemüter aller Anwesenden in der Vereinsgaststätte des TuS Ricklingen am Montag, 19. April 2004.

Rosemarie Napp (TuS Ricklingen) und Ratsherr Dieter Küßner (sportpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion) berichteten aus der letzten Ratssitzung zum Thema Betriebskostenzuschüsse der Vereine für die Hallennutzungen.

Außerdem legte Gerd Weßling die Situation des Schwimmvereins Aegir dar. Dieser soll aufgrund leerer Kassen der Stadt Hannover zukünftig den Betrieb des Ricklinger Bades sicherstellen. Sollte der Verein dies nicht können, scheinen zwei weitere Szenarien in der Diskussion zu sein: entweder das Bad wird als 100.000 Euro-Bad weitergeführt, d. h. Zuschüttung des Schwimmerbeckens und Reinigung des Nichtschwimmerbeckens durch eine biologische Anlage, oder Schließung des Ricklinger Bades.

Die ARV und die anwesenden Kommunalpolitiker aus Rat und Bezirksrat waren sich allerdings in dem Punkt einig, dass man alles versuchen muss, um das Ricklinger Bad in seiner jetzigen Form für die Bevölkerung im Stadtbezirk Ricklingen zu erhalten.

Zu der im Rat der Stadt Hannover beschlossenen Erhöhung der Betriebskostenzuschüsse sagte Ratsherr Klaus Dieter Scholz (CDU-Ricklingen Vorsitzender) zusammenfassend, dass man eine Neuregelung in Zeiten knapper Kassen zustimmt, allerdings nur im Sinne des Verwaltungsvorschlages, der eine Erhöhung der Kosten um einen Euro vorsah.

Daneben will die ARV mit den Sportvereinen darauf dringen, dass die Nutzung der Hallen organisatorisch vereinfacht wird und die Vereine die Schlüsselgewalt erhalten. Hier wird das sogenannte Göttinger-Modell favorisiert, bei dem nur die exakten Nutzungszeiten der Hallen den Vereinen in Rechnung gestellt werden. Die Aufzeichnung der Zeiten erfogt hierbei elektronisch per Chipkarte.

Nach den Neuwahlen des ARV-Vorstandes - bei der der Vorstand vollständig wiedergewählt wurde - hatte das Osterfeuer der Ricklinger SPD in der Ricklinger Masch einen lebhaften Nachhall in der Versammlung. Dazu führte Bezirksbürgermeisterin Angelika Walther (SPD) aus, dass sie die neuerliche Diskussion - unter anderem auch hier auf Fidele Dörp - ärgere, zumal sie gerade fraktionsübergreifend in der Region dabei sei eine für alle Seiten gute Regelung herbeizuführen.
A. Walter: "Ich möchte nicht, dass die zwei Feste gegeneinander ausgespielt werden. Was keiner will könnte dadurch passieren, nämlich, dass wir im Ergebnis kein Fest mehr haben werden."
Sie gab außerdem die Antwort der Verwaltung wieder, in der klargestellt werde, dass das Osterfeuer seitens der Landeshauptstadt Hannover genehmigt sei, weil es als traditionelles Fest unter den Bestandsschutz falle. Eine Nichtgenehmigung könne es also mit Hinweis auf das Landschaftsschutzgebiet nicht geben.

Das Genehmigungsverfahren für das Deichfest läuft allerdings bei der Region und dort wurden andere Schlüsse gezogen, was dieses Jahr erneut zu einer Verlegung des Festes auf den August-Holweg-Platz geführt hat.
Klaus Dieter Scholz reklamierte einen Bestandsschutz auch für das Ricklinger Deichfest, welches nächstes Jahr auch schon zum elften Male stattfinden wird. K. D. Scholz stellte klar, dass er im Moment dem politischen Weg über die Region den Vorrang gäbe, da man an einem möglichen Wendepunkt angelangt sei. Natürlich sei aber, falls es nicht zu einem positiven Bescheid käme, auch der verwaltungsrechtliche Weg gegen die Landschaftsschutzverordnung offen, wo geklärt werden müsste, was denn nun eigentlich "traditionell" heiße. K.D. Scholz: "Die Ricklinger Bevölkerung kann nicht nachvollziehen, warum im Ergebnis hier wohl mit zweierlei Maß gemessen wird. Ein Fest wird mit Hinweis auf die Landschaftsschutzverordnung genehmigt, das andere dagegen nicht. Es ist kein Wunder, dass es da zu Diskussionen kommt."

Karl-Heinz Böker erklärte dazu, dass die ARV eindeutig hinter beiden Festen stehe und diese auch erhalten wolle, gerade weil es ein gewachsenes Stück Ricklinger Tradition sei.

Angelika Walther:"Das Deichfest gehört an den Deich! Das Fest stört im Februar dort kein einziges Biotop, kein Halm wird geknickt." Außerdem forderte Sie Dietrich Jahn (Bündnis90/Die Grünen) auf, seine Meinung, das Deichfest solle ruhig am Deich gefeiert werden, auch in der Regionsversammlung kund zu tun.
D. Jahn hatte während der Diskussion außerdem angeregt, den Sportplatz des DRC als Ausweichort zu nutzen, wenn der Platz am Deich partout nicht genehmigungsfähig sei. Dies erregte allerdings den Widerspruch aller Diskutanten und wurde mit dem Hinweis auf den dann möglicherweise noch größeren Eingriff in das Schutzgebiet durch Autoverkehr und Abfall abgelehnt.

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Hettwer/Nöthel 2004