Maria-Magdalenen-Kirche

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Abschiedsgottesdienst für Pastor Dirk Stelter: „Vermissen werde ich dein Wort am Sonntag”

Seinen letzten Gottesdienst als Pastor der Maria-Magdalenen-Gemeinde hielt Pastor Dirk Stelter am Sonntag, 14. Januar 2007, in einer bis auf den letzen Platz gut gefüllten Kirche. Einige Besucher mussten dem um 15.00 Uhr beginnenden Abschiedsgottesdienst stehend folgen.
Nach dem Gottedienst, in dem es um Abschied, aber auch den Neubeginn und eine Rückschau auf den fünfjährigen Dienst als Gemeindepastor ging, entließ Superintendent Christian Sundermann Pastor Stelter aus den Pflichten als Pastor der Maria-Magdalenen-Gemeinde.

Eine schnelle Neubesetzung der halben Pastorenstelle in der Maria-Magdalenen-Gemeinde stellte Superintendent Sundermann nicht in Aussicht. Erst nachdem man genaueres über die zukünftige finanzielle Ausstattung der Landeskirche, vor dem Hintergrund der weniger werdenden Kirchenmitglieder und von Sparzwängen, wisse, würde über eine Neubesetzung entschieden; er werde sich aber dafür einsetzen.

Im Anschluss an den Gottesdienst verlas Bertold Janssen in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzer des Kirchenvorstandes der Maria-Magdalenen-Kirche einen offenen Brief an Dirk Stelter, den Sie hier vollständig lesen können:

Lieber Dirk Stelter,
vermissen werden wir ein Pfarrhaus, in dem wir Eure Kinder heranwachsen sahen: den flinken Fußballspieler Jonathan und die jüngere Charlotte, die mir gerne nach dem Gottesdienst zeigte, was sie in der betreuten Kindergruppe während des Gottesdienstes gemacht hatte. Wenn Teilnehmer des Gottesdienstes, wie es seit langem guter Brauch bei uns ist, nach dem Gottesdienst, eingeladen zu Kaffee, Tee und Keks, an unseren hohen Stehtischen plauderten, kam Charlotte und reckte sich, bisher noch immer vergeblich, nach der Keksdose. Ich hatte dann gelegentlich die Freude, ihr die besten Kekse reichen zu dürfen. Die mit viel Schokolade natürlich.

Vermissen werden wir Deine Frau Heidi in unserer Gemeinde. Keine "Frau Pastor" früherer Tage und trotzdem für die Gemeinde da:
Im Anteil nehmenden Gespräch wo immer sich Gelegenheit bot, in der Kinderbetreuung während des Gottesdienstes und in der Krabbelstube.
Vermissen werden wir Eure sommerlichen Einladungen in den schönen Garten des Pfarrhauses, bei dem die Aktiven in der Gemeinde Eure Gäste waren. Es war immer eine erfreulich große Runde.
Vermissen werde ich das Licht in Deinem Amtszimmer, das häufig noch brannte, wenn wir nach einer Abendveranstaltung spät das Gemeindehaus durch den hinteren Ausgang verließen.
Vermissen werde ich den kompetenten Gesprächspartner in gestalterischen Fragen, ganz gleich, ob es sich zum Beispiel um die Gestaltung unseres Gemeindeblattes "Die Stimme" oder um Baugestaltung handelte.

Vermissen werde ich dein Wort am Sonntag.
So habe ich es wahrgenommen: Gemeißelte, unverrückbare, virtuose Worte sind nicht Dein Anliegen. Nie haben sich bei Dir Worte verselbstständigt. Immer fühlte ich mich eingeladen, Gedanken nachzuvollziehen und abzuwägen und immer war spürbar, dass Du Forderungen in der Predigt selbstkritisch geprüft hattest verbunden mit dem Anliegen, authentisch und ehrlich zu sein.

Und vermissen werde ich Deine Bitte um Gottes Segen und das A m e n.

Herzlichst
Bertold Janssen
(Kirchenvorsteher)

Danach wurden weitere Grußworte gesprochen: vom Bezirksbürgermeister Andreas Markurth, von Pastorin Marlies Ahlers der Michaelisgemeinde, Dr. Anke Klose, Kirchenvorsteherin der St. Thomas-Gemeinde, und dem kommissarischen 1. Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Ricklinger Vereine (ARV), Bernd Meier.
Bezirksbürgermeister Andreas Markurth: "Der gut angenommene Kirchenladen, der von viel ehrenamtlicher Arbeit getragen wird, ist nur ein Beispiel, wie Ihre gute Arbeit im Stadtbezirk Ricklingen nachwirken wird."

Bernd Meier: "Sie, Herr Stelter, waren für uns als Vertreter der Maria Magdalenen-Gemeinde innerhalb der ARV ein vertrauensvoller und verlässlicher Partner und wir als ARV, insbesondere auch durch unseren verstorbenen Vorsitzenden Karl-Heinz Böker, haben die Ricklinger Kirchengemeinden als wertvollen Ratgeber und Partner geschätzt, nicht zuletzt durch Ihre Mitwirkung bei unseren Stadtteilfesten, wo Kirchen auch den anderen Menschen, die den Kirchen nicht so nahe stehen, sichtbar und erlebbar wurden. Ihre Predigt bei der Eröffnung des WM-Bahnhofes am Fischerhof im Mai 2006, in der Sie von Bahnhöfen sprachen und wohin die Reise geht im Leben, hat sehr beeindruckt."

Am Dienstag, 16. Januar 2007, nahm Dirk Stelter den Posten als Leiter der Arbeitsstelle Ökumene im Haus kirchlicher Dienste auf.
Auf dem Gebiet der Ökumene muss Einiges getan werden, erscheint das bisher Geleistete doch häufig noch als Einbahnstraße, wenngleich im Kleinen - z. B. auf Stadtteilebene - die Kontakte zwischen den Kirchen gut funktionieren. Trotzdem waren beim Abschiedsgottesdienst für Pastor Dirk Stelter keine offiziellen Gäste der katholischen St. Augustinusgemeinde dabei, wie einige Besucher kritisch bemerkten.