Hochbahnsteige Nummer 128 und 129 eingeweiht

Feierliche Inbetriebnahme der neuen Hochbahnsteige Am Sauerwinkel und Schünemannplatz

Die Region, die Stadt Hannover und die Stadtteile Oberricklingen und Ricklingen feierten am Sonntag, 7. Dezember 2008, die zwei neuen Hochbahnsteige auf der Stadtbahnstrecke A-Süd (Wettbergen-Altwarmbüchen) mit einem Fest auf dem Schünemannplatz in Hannover-Ricklingen. Zuvor hatte gegen 12.15 Uhr der erste Straßenbahnzug den neuen Hochbahnsteig Am Sauerwinkel erreicht. Mit an Bord waren König Georg V. mit seinem Hofstaat vom Hannöverschen Traditions-Corps sowie die Stellvertretende Regionspräsidentin Angelika Walther, Hannovers Bürgermeister Bernd Strauch, infra-Geschäftsführer Stefan Harcke und üstra-Vorstandsvorsitzender André Neiß.
Nach einer musikalischen Einlage des Spielmanns- und Hörnerzuges Ricklingen ging es mit dem Sonderzug weiter zum Hochbahnsteig am Schünemannplatz.

Die zwei neuen Hochbahnsteig Am Sauerwinkel und Schünemannplatz

Dort hatte die Region Hannover in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Ricklinger Vereine ein kleines vorweihnachtliches Fest organisiert. Nach den offiziellen Reden wurden die Gäste mit einem schwungvollen Musikprogramm von den Beeke-Sängern, dem Spielmanns- und Hörnerzug Ricklingen, dem Solotrompeter Yvgeniy Goryanskyy und dem Stimmungssänger Stephan Vroon unterhalten. Bei den winterlichen Temperaturn waren besonders heiße Getränge sehr begehrt und die Einladung zu Kaffee und Kuchen durch die Region Hannover wurde gerne angenommen.

Die beiden Stationen Am Sauerwinkel und Schünemannplatz werden von den Linien 3, 7 und 17 der üstra angefahren. Sie sind die Haltestellen Nr. 128 und 129 im Stadtbahnsystem der Region Hannover, die den Fahrgästen einen stufenlosen Ein- und Ausstieg ermöglichen. Damit ist der barrierefreie Stadtbahnausbau in Ricklingen und Oberricklingen abgeschlossen. Insgesamt sind jetzt 65 Prozent aller 199 Stadtbahnhaltestellen mit Hochbahnsteigen ausgestattet.

"Ziel der Region Hannover ist es, die Qualität des Öffentlichen Personennahverkehrs - im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten - weiter zu steigern", sagte Angelika Walther, Stellvertretende Regionspräsidentin, in ihrem Grußwort: "Schwerpunkt ist dabei die Sicherstellung einer weitgehenden Barrierefreiheit sowohl bei den Fahrzeugen als auch den Haltestellen. Damit soll die Zugänglichkeit für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste weiter erhöht werden. Dieses ist nicht nur für Behinderte von Vorteil, sondern auch für alte Menschen, Kleinkinder und Personen mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck."

"Die Stadtbahnlinie 3 ist ab heute durchgehend mit Hochbahnsteigen ausgestattet. Auch die Linie 7 soll in einem Jahr, am 13. Dezember 2009, durchgehend Hochbahnsteige besitzen, wenn sie erstmals über die Neubaustrecke bis Misburg-Nord verkehren wird. Damit sind beide Linien dann nahezu barrierefrei. Es fehlen lediglich noch Aufzüge in der Tunnelstation Markthalle/Landtag. Diese sollen schließlich 2010 eingebaut werden", kündigte die Stellvertretende Regionspräsidentin an.

Bürgermeister Bernd Strauch wies in seinem kurzen Grußwort besonders auf den Sicherheitsgewinn mit den beiden neuen Hochbahnsteigen an den Haltestellen hin. Da er lange Zeit als Lehrer an der Martin-Luther-King-Schule gearbeitet habe, läge ihm dies - gerade in Hinsicht auf die Schülerinnen und Schüler, die täglich die Straßenbahn nutzen - sehr am Herzen. Bernd Strauch zum Abschluss seiner Rede: "Ich wünsche allzeit eine gute Fahrt, eine gesegnete Weihnachtzeit und kommen Sie gut ins neue Jahr - vor allen Dingen mit unserer üstra!"

Für die infra, Betreibergesellschaft und Eigentümerin der Hochbahnsteige, freute sich deren Geschäftsführer Stefan Harcke besonders darüber, dass die Bauvorhaben noch vor der Weihnachtszeit und dem Wintereinbruch soweit fertiggestellt waren, dass nun die Inbetriebnahme und Einweihung gefeiert werden konnten. Allerdings wies er darauf hin, dass die Bauarbeiten an den Nebenanlagen am Ricklinger Stadtweg noch eine Weile andauern würden. Dies solle aber ohne große Beeinträchtigung der Anlieger vonstatten gehen, bemerkte der infra-Geschäftsführer abschließend.

André Neiß, Vorstandsvorsitzender der üstra, erklärte in seinem Grußwort, dass die üstra bereits seit 116 Jahren für Mobilität sorgt und so die Stadt und die Region in Bewegung halte. André Neiß: "Vor 30 Jahren wurde das System Stadtbahn in Hannover erfunden. Dabei wurde das Netz bis heute kontinuierlich weiterentwickelt und modernisiert. Dies ist ein einzigartiger Standortvorteil. Die Stadtbahnstrecke A ist jetzt barrierefrei - mit einer Ausnahme: der Station Markthalle. Dies ist ein guter Grund zu feiern!"

Der Bezirksbürgermeister Andreas Markurth freute sich in seiner Rede, dass der Stadtbezirk Ricklingen einer der Ersten sei, der einen durchgängig barrierefreien Zugang zu den Stadtbahnlinien biete. Am Mühlenberg habe die "wunderbare Stadtbahnstrecke" allerdings einen Makel: "Dort stehen immer noch die Holzhäuschen von 1977. Ich würde mir wünschen, dass diese Häuschen einmal ersetzt werden!", so der Bezirksbürgermeister. Er fuhr fort, dass man dann mit Fug und Recht sagen könne: "Wir haben eine wunderbare, wunderschöne Stadtbahnstrecke hier im Stadtbezirk Ricklingen."

Beide neu gestalteten Stadtbahnhaltestellen liegen in zentralen Bereichen der Stadtteile. Die Haltestelle Am Sauerwinkel liegt unmittelbar an einem Nahversorgungszentrum mit mehreren Geschäften des täglichen Bedarfs und erschließt einen großen Bereich des Oberricklinger Wohngebietes. Hier steigen täglich rund 2500 Fahrgäste ein und aus.

Solotrompeter Yevgeniy Goryanskyy

Die Haltestelle Schünemannplatz liegt im Zentrum von Ricklingen, wo sich zahlreiche Geschäfte mit einer großen Produktvielfalt befinden. Der Umbau dieser Haltestelle kommt etwa 7000 Fahrgästen zugute. Die Fertigstellung der Haltestelle Schünemannplatz stellt insbesondere auch den Abschluss der langjährigen Bauarbeiten für die Stadtbahn auf dem Ricklinger Stadtweg dar.

Freuten sich über die neuen Hochbahnsteige: (v.lks.) üstra-Vorstand Willi Lindenberg, Angelika Walther (Stellv. Regionspräsidentin), André Neiß (Vorststandsvorsitzender der üstra) und Bürgermeister Bernd Strauch (Foto: Region Hannover)

Die Bahnsteige wurden als 70 m lange schlanke Hochbahnsteige ausgebildet, an denen 3-Wagen-Züge der neuen Stadtbahngeneration halten können. Die Bahnsteige sind jeweils aus beiden Richtungen sicher über Rampen zu erreichen. Sie sind außerdem mit allen für die Fahrgäste hilfreichen - und inzwischen zum Standard gehörenden - Elementen ausgestattet, wie z.B. Witterungsschutz, dynamischen Informationsanzeigern, Fahrplänen, Fahrscheinautomaten, Notruf- und Infosprechstellen.

Insgesamt kostete der Umbau beider Haltestellen rund 6,2 Mio. Euro. Davon werden Baukosten von ca. 4,7 Mio. Euro über Investitionshilfen mit 75 Prozent vom Land gefördert. Somit werden die Gesamtkosten vom Land Niedersachsen mit ca. 3,5 Mio. Euro und von der Region Hannover mit ca. 2,7 Mio. Euro finanziert.

Weitere Fotos finden Sie in der Galerie auf „Schünemannplatz online”: Inbetriebnahme der Hochbahnsteige Am Sauerwinkel und Schünemannplatz

Drei Videos vom Einweihungsfest auf dem Schünemannplatz finden Sie auf FDTV: Zwei neue Hochbahnsteige (16.12.2008)