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Aktuelles aus der SPD-Fraktion im Bezirksrat Ricklingen

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

es ist schon eine Weile her, genau im Mai dieses Jahres, dass sich der Widerstand in Linden gegen die geplanten Abgrabungen des Ihmeufers zur Verbreiterung der Überschwemmungszone bei Hochwasser formierte. Diese eingeschränkte egoistische Sicht hat unser Fraktionsmitglied Rudolf Przibylla derart verärgert, dass er eine Resolution verfasste, die in der Ricklinger Bezirksratssitzung am 6. Mai einstimmig von allen Mitgliedern des Gremiums angenommen wurde und damit jetzt die offizielle Haltung unseres Bezirksrates zum Hochwasserschutz ausdrückt. Hier noch einmal der Text der Resolution:

Resolution des Bezirksrates Ricklingen zum Hochwasserschutz an der Ihme

„Der Ricklinger Bezirksrat unterstützt die Pläne der Stadt Hannover zum Hochwasserschutz an der Ihme.
Das Zusammenwirken der Brückenverlängerung mit der Flussbetterweiterung in Linden und der Deichverlängerung in Ricklingen vermindert nachhaltig die Gefahren von Überschwemmungen in Ricklingen.

Wir wenden uns entschieden gegen die kurzsichtigen Argumente einiger Bürger in Linden, sich gegen eine Umgestaltung (nicht Wegfall)der Grünfläche am Ihmeufer auszusprechen.
Damit wird das Beharren auf lokalem Eigeninteresse über das stadtweite Wohl gesetzt.

Wir fordern den Stadtrat und die Stadtverwaltung auf,die Hochwasserschutzmaßnahmen zügig in der geplanten Form umzusetzen.“

Inzwischen ist der Streit über die geplanten Abgrabungen gehörig eskaliert, den bisherigen Höhepunkt stellte die Demonstration einiger Aktivisten inklusive Ankettens an die leider zu fällenden Bäume dar. Nur dass diese Demonstration den Geschmack des Populismus hat, da die ganze Aktion erst stattfand, nachdem der lokale Fernsehsender N3 eingetroffen war. Jetzt wird pressewirksam vom „Calenberger Loch“ gesprochen, manche Aktivisten sehen gar Parallelen zum Widerstand gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21.

Es tut uns ja leid, dass gesunde Bäume gefällt werden müssen, um ein Hochwasserschutzkonzept umzusetzen, aber das Mitleid mit den Bäumen hält sich in Ricklingen sicher in Grenzen, wenn wieder einmal unsere Gärten überschwemmt sind und unsere Häuser bis zum Bauch im Frühjahrshochwasser stehen.

Für die Menschen in Ricklingen ist es eine klare Güterabwägung: Schutz der Bäume am Ihmeufer oder Weiterbau des Hochwasserschutzes in Ricklingen! Und eines ist im hydrologisch durchgerechneten und vom Rat der Stadt beschlossenen Konzept zum Hochwasserschutz klar: Die einzelnen Maßnahmen bedingen einander, erst nach Erweiterung der Benno-Ohnesorg-Brücke und der Abgrabung am Calenberger Ihmeufer wird der Deich in Ricklingen weitergebaut und komplettiert.

Hochwasserschutz ist für Ricklingen ein vitales gemeinsames Interesse, da muss der Wunsch nach Erhalt einer „parkähnlichen Uferlandschaft“ einfach zurückstehen. Vielleicht kommen wir, nach Fertigstellung aller geplanten Schutzmaßnahmen sowie der Verlängerung des Deichkörpers, endlich davon weg, dass etliche dichtbewohnte Grundstücke in Ricklingen im Kataster immer noch aktuell als Überschwemmungsgebiet geführt werden!

Nun mögen einige Kenner der Problematik einwenden: Hochwasserschutz sei eine ganzheitliche Aufgabe und müsse von der Quelle eines Gewässers bis zur Mündung ein durchgehendes Konzept haben, z. B. durch Renaturierung des Laufes, durch Schaffung von Überschwemmungsbereichen am Oberlauf, durch Regulierung der Zuflüsse, etc. Das ist richtig und darauf haben die hochwassererfahrenen Politikerinnen und Politiker in Ricklingen auch immer bestanden, aber das wäre eine Aufgabe für das Land Niedersachsen, da unsere Ihme/Beeke eben viele einzelne Kommunen und Landkreise durchfließt. Die CDU-geführte Landesregierung hat sich aber leider dieser Aufgabe nicht angenommen!

Was wir vor Ort tun können, haben wir getan, z.B. die Renaturierung des Beekeufers sowie des Hirtenbaches in Wettbergen, Bau von Regenrückhaltebecken oder Entsiegelung von Flächen. Aber die immer häufigeren Starkregenereignisse der letzten Zeit haben gezeigt, dass unsere örtlichen Maßnahmen nicht ausreichen. So bleibt uns nichts übrig als dafür zu sorgen, dass das viele Wasser, das hineinfließt, schnell wieder unser Stadtgebiet verlässt, denn nicht nur Ricklingen ist nah am Wasser gebaut. Und sei es durch das „Calenberger Loch“.

Allzeit trockene Füße wünscht Ihnen

Ihre SPD-Bezirksratsfraktion Ricklingen

Martin Walther
- Pressesprecher -

Sollten Sie Fragen haben oder sich genauer über die Arbeit der SPD-Bezirksratsfraktion Ricklingen informieren wollen, dann besuchen Sie uns im Internet unter www.spd-bezirksrat-ricklingen.de.