Krankenhaus Siloah

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Krankenhaus Siloah: Bezirksratsmitglieder besichtigen Klinikneubau

Von Martin Walther

Endlose Flure, 150 Meter lang, im Rohbau. Unterteilt mit halbplattiertem Ständerwerk, aufgerollter Kabelbestand hängt aus den Kabelschächten, folienabgehängte Bereiche lassen Fachinstallationen vermuten... ein beeindruckender Anblick. Der Rohbau erscheint von innen um Vieles größer, als die Außenansicht vermuten lässt. Eine große Zufahrt für 7,5-Tonner im Untergeschoss, der künftigen Logistikzentrale, sie mutet an wie ein überdimensioniertes Parkhaus. Überhaupt: Alles ist eine Nummer größer. Davon konnten sich am 24. Februar 2012 21 Mandatsträgerinnen und Mandatsträger aus den Bezirksräten Linden und Ricklingen, aus dem Rat der Landeshauptstadt Hannover sowie der Regionsversammlung selbst überzeugen.

Angelika Walther, Regionsabgeordnete aus Ricklingen und 1. stellvertretende Regionspräsidentin, hatte eingeladen und die Besichtigung ermöglicht, schließlich gehört sie auch zum Aufsichtsrat des Klinikums der Region Hannover. Herr Ütrecht, Dipl.ing und Architekt, Vertreter der Region Hannover als Bauherrn in der Bauaufsicht, erläuterte der Runde anhand von Plänen den funktionalen Aufbau der modernen Großklinik. 535 Betten in 284 Patientenzimmern, davon 54 intensivmedizinisch ausgestattet, entstehen in den drei Stationstürmen über den zwei in der Grundfläche durchgehenden Funktionsetagen. 2.382 Räume entstehen insgesamt auf 62.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Das ist richtig groß. Wobei die Einteilung der Räume für die Zukunft variabel bleibt: Unterteilungen werden nur in Ständerwerk und Trockenbauweise erstellt.

Eingeweide einer Großklinik
Eingeweide einer Großklinik

Konzept ist, dass der öffentliche Patienten- und Besucherverkehr sich über eine durchgehende Magistrale im Erdgeschoß erschließt, logistische Versorgung und medizinische Transporte sind davon komplett getrennt. Im Untergeschoß entsteht der Wirtschaftshof mit allen zugehörigen Lagern und Werkstätten, in den beiden Sockelgeschossen konzentrieren sich die medizinischen Fachabteilungen mit ihren Untersuchungs- und Behandlungsbereichen sowie die Aufnahmestation, im ersten Obergeschoss liegen die großen OP`s mit eigener Intensivstation, Herzkatheterlabor, Akutdialyse und andere Fachabteilungen. Auch an einer Palliativstation wird gebaut. Diese Aufteilung macht optimierte Betriebsabläufe mit kurzen Wegen möglich. Auch die Patientenzimmer in den drei Bettenhausriegeln sind in Aufbau und Ausstattung standardisiert, das erleichtert die Abläufe in der Pflege. Gleicher Aufbau aber farbliche Unterschiede markieren die einzelnen Stationen. Die Zimmer muten eher wie ein Hotelzimmer an, die typische Klinikatmosphäre soll vermieden werden. Auf den Dächern schließlich die haustechnischen Anlagen sowie ein Hubschrauberlandeplatz.

Endlos sind die Flure
Endlos sind die Flure

Aus dem Betonguss der mächtigen Geschoßdecken ragen derzeit aufgerollte feste Spezialschläuche hervor, das gab Herrn Ütrecht Gelegenheit, der Besuchergruppe das klimatische Konzept der Großklinik zu erläutern: Das gesamte Gebäude ist mittels Wärmetauschern in den Böden und Decken angeschlossen an eine mächtige Geothermieanlage tief unter dem Grundsockel des ganzen Gebäudekomplexes. Im Sommer wird Wärme aus dem Gebäudekörper in den Boden gepumpt, im Winter geht der Weg anders herum. Die Grundbeheizung ist damit gegeben, sodass nur Spitzentemperaturen dort zugeheizt werden müssen, wo sie tatsächlich gebraucht werden. Und eine Grundklimatisierung im Sommer wird das Gebäudeklima gleichmäßig angenehm halten. Die genaue Berechnung der Energiebilanz, die hinter der Dimensionierung der Anlage steht, zählt zu den ganz großen Ingenieurleistungen, die hinter der Planung dieser Großklinik stecken.

Hightek und Geothermieanschlüsse, künftige Station
Hightech und Geothermieanschlüsse auf der künftigen Station

Bemerkenswert erscheint auch das Timing, nach dem aus der Besichtigungsgruppe gefragt wurde. Nämlich, dass der Großbau im Plan ist, sowohl in zeitlicher als auch in finanzieller Hinsicht. Am 22. März 2012 wurde wie geplant das Richtfest gefeiert, zum Ende des Jahres 2013 soll die Klinik die Arbeit aufnehmen. Eingepasst in die Landschaft des Ihmeufers, unter Erhaltung vorhandener großer Bäume, wird eine der modernsten Großkliniken Deutschlands die Daseinsvorsorge für die Menschen in Stadt und Region sicherstellen. Darauf können wir stolz sein. Nur: Wird das neue Klinikum noch den guten alten Namen „Siloah“ tragen? Warum nicht?