Ricklingen

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Ukraine: In Sicherheit und wie geht es nun weiter?

Das ging alles ganz schnell. Ein Anruf von Natalija, einer Ukrainerin , die seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Hannover lebt. Sie hatte ein klare Anfrage: wir brauchen einen Ort, an dem wir uns mit den Frauen und Kindern, die aus der Ukraine geflüchtet sind, treffen können. Das war Anfang März. Ein paar Tage später fand ein erstes Treffen im Gemeindesaal der Michaelis-Kirche statt.

Frauen im Alter zwischen 25 und 60 Jahren, die jüngeren Frauen mit ihren Kindern. Sie hatten die Strapazen der langen ungewissen Reise hinter sich und eine ungewisse Zukunft vor sich. Zunächst waren sie froh hier in Ricklingen in Privatwohnungen und Häusern gut untergekommen zu sein. Aber es standen natürlich viele Fragen im Raum. Wie kann es überhaupt weitergehen, was ist zu tun, welche Behörden sind zuständig , wann haben diese Sprechzeiten und, und , und. Natalija übersetzt dabei immer hin und her. Bewundernswert. Ohne sie wären solche Treffen gar nicht möglich. Die Frauen haben großes Vertrauen zu ihr. Sie hat in kürzester Zeit ungeheuer viele Informationen eingeholt und ist sehr gut vernetzt. Manches Problem kann schnell gelöst werden. Da müssen Herrenschuhe Größe 46 schnell besorgt werden. Kein Problem. Auch Dank der Spenden, die wir sehr großzügig in unseren Gottesdiensten bekommen haben.

Aber es gibt auch vieles, was sehr kompliziert ist , wofür es nicht die schnelle Lösung gibt. Da müssen Erkundigungen eingeholt werden, Netzwerke zu den Behörden hergestellt werden. Es ist Geduld und ein langer Atmen gefragt. Nicht immer leicht in einer solchen Situation.

Die deutsche Sprache lernen steht bei den meisten jetzt ganz im Vordergrund. Obgleich natürlich bei allen die große Sehnsucht da ist wieder in das Heimatland zurückzukehren. Aber wann und ob überhaupt ist noch völlig unklar. Die Nachrichten, die sie aus der Heimat erreichen, sind niederschmetternd. Das legt sich natürlich auf die ohnehin aufgewühlten Seelen. Und in einer solchen inneren Verfassung versuchen sich der deutschen Sprache anzunähern, das ist nicht leicht und kostet Kraft und Disziplin.

Deutsch lernen steht jedoch nun im Mittelpunkt der Treffen im Gemeindehaus. Immer am Dienstag und am Donnerstag von 16.00 - 18.00 Uhr findet ein selbstorganisierter Deutschkurs mit Natalija und ihrer Familie statt. Viele Fragen stehen aber ständig noch im Raum. Wie wird es mit den Kindern weitergehen? Sie brauchen einen Platz im Kindergarten und der Schule. Zurzeit ist dies sehr schwierig, da bedingt durch die Pandemie die Situation dort sowieso sehr angespannt ist. Aber wir sind dabei auch hier Lösungen zu finden.

Immer wieder ist da Spontanität und Mut zur Improvisation gefordert. Doch es gibt schöne und entspannte Momente. Wie das gemeinsame Osterfrühstück am Termin des orthodoxen Osterfest. Liebevoll wird es vorbereitet mit ukrainischen Köstlichkeiten. Es herrscht eine fröhliche Stimmung. Momente, die allen guttun und Mut machen!

Von ganzem Herzen danke an alle, die in irgendeiner Form mithelfen, dass sich die Familien bei uns wohlfühlen und heimisch werden können.
Besonderer Dank an diejenigen, die ihre Wohnungen und Häuser geöffnet haben. Lassen Sie uns zuversichtlich nach vorne schauen und anpacken, wo wir gebraucht werden.
Lassen Sie uns immer wieder um Frieden beten.

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