Geschichte / Dreißigjähriger Krieg (II)
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Mord an Wallenstein oder
30 Jahre Krieg sind genug

Gustav Adolf von Schweden
Gustav Adolf
Der Schwedenkönig landete am 4. Juli 1630 mit 13.000 Mann auf der Insel Usedom.
Wallenstein saß zu dieser Zeit auf seinen Gütern und wartete auf neue Befehle des Kaisers. Die Fürsten waren aber an dem Feldherrn nicht mehr sonderlich interessiert, drängten sie doch den Kaiser Wallenstein zu entlassen. Dieser gab dem Druck nach, weil er auch wünschte, dass sein Sohn von den Fürsten zum römischen König gewählt werde.
So trat Schweden einzig das Heer der Liga, unter Führung von Tilly, entgegen und rang so dem Kaiser Nord- und Mitteldeutschland ab. Gustav Adolf stieß bis an den Rhein, den Main und die Donau vor. Zuvor starb Tilly am 15. April 1632 in der Schlacht bei Rain am Lech. Der Weg nach Wien war nun frei.

In seiner Not wandte sich der Kaiser wieder an Wallenstein. Der allerdings stellte nun Bedingungen: Zum einen wollte nur er seinen Offizieren Befehle geben und zum anderen wollte er auch ohne etwaige Mittelsmänner des Kaisers mit den Feinden verhandeln können. Der Kaiser willigte ein und in nur drei Monaten hatte Wallenstein wieder ein starkes Heer aufgestellt.
Bei Nürnberg zwang er Schweden sich aus Süddeutschland zurückzuziehen. Am 16. November 1632 fand die entscheidende Schlacht auf sächsischen Boden, bei Lützen statt. Gustav Adolf wurde getötet, aber am Abend der Schlacht musste Wallenstein seinem Heer den Rückzug nach Böhmen befehlen. Als die Schweden erneut in Bayern einfielen, tat Wallenstein nichts, um sie zu vertreiben. Stattdessen verhandelte er mit dem Kurfürsten von Sachsen, der Protestant war. Der Kaiser schöpfte Verdacht und wollte Wallenstein absetzten. Dieser reagierte prompt und versuchte sich mit den Schweden zu verbünden. In Eger, wo sich seine Truppen am 25. Februar 1634 mit den Schweden vereinigen sollten, wurde er von einigen seiner Offiziere ermordet.

Richelieu
Richelieu
Die Heere waren führerlos und durchstreiften daraufhin plündernd und räubernd die deutschen Lande. Nun griff 1635 auch Frankreich unter der Führung Richelieus in diesen Krieg ein. Sein Ziel war es die Habsburger zu schwächen, aber bedeutsame Siege konnte er nicht erreichen.

Ein Religionskrieg war dies schon lange nicht mehr. Protestantische wie auch katholische Länder hatten unter den Gräueltaten der feindlichen Heere, aber auch der befreundeten Truppen zu leiden.
Erst am 24. Oktober 1648, als alle Mächte erschöpft waren, kam es zu einem Friedensschluss. Die kaiserlichen Abgesandten kamen in Osnabrück mit Vertretern Schwedens und in Münster mit denen Frankreichs zusammen und unterzeichneten den seit 1644 vorbereiteten "Westfälischen Frieden". Mit dem Abschluss des Dreißigjährigen Krieges endete außerdem die Epoche der Glaubenskämpfe: Die Protestanten und die Katholiken erhielten die rechtliche Gleichstellung. Dies war allerdings durch die vollständige Verwüstung von großen Teilen des Reiches und durch schwerste Bevölkerungsverluste erkauft worden. Der alleinige Machtanspruch des Kaisers im Heiligen Römischen Reich wurde zugunsten der Reichsfürsten abgeschwächt. In der folgenden Zeit wurde nun Frankreich zu der führenden Macht in Europa.

30-jähriger Krieg - eine Übersicht
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