Ricklingen am Ende des Zweiten Weltkrieges

Am 10.April 1945 war der Weltkrieg für Hannover, und damit auch für Ricklingen zuende.
Den einmarschierenden Amerikanern wurde hier keine Gegenwehr entgegengesetzt. 3 Tage später folgten die ersten Verordnunge der Besatzer: Bis auf weiteres Ausgang nur zwischen 9 und 12 Uhr. Am 27.April wurde diese Vorschrift schon gelockert.

Im Juni 1945 lösten die Engländer die Amerikaner als Besatzungsmacht ab. In der Beekestraße 86 wurde daraufhin eine britische Millitärkommandantur eingerichtet und in der Göttinger Chaussee ein 'Wiederaufbaubüro'.

Der Schwarzmarkt, auf dem Ware getauscht wurde,erlebte eine Blüte. Außerdem kam die Zigaretten-Währung auf. Der Wert einer Zigarette schwankte zwischen 5 und 15 Reichsmark. Diese Reichsmark war allerdings ohne einen sogenannten Bezugsschein praktisch wertlos. Diese Scheine gab es für Waren des täglichen Bedarf in einem Büro in der Nordfeldstraße.

Eigenversorgung war angesagt zu dieser Zeit. Die Leute sammelten Feuerholz im Ricklinger Holz und bauten, wenn irgendwie möglich Obst und Gemüse an. Den dazu nötigen Dünger besorgten sie sich auf einem Acker, der sich an der Wallensteinstraße befand. Heute steht dort die Thomas-Kirche.
Für die Kinder wurde in den Schulen die sogenannte Quäkerspeise eingeführt, was zu einer Entlastung der Versorgung der Familien zur Folge hatte.